Die Schweiz ist ein Land mit einer reichen Geschichte, die von vielen herausragenden Persönlichkeiten geprägt wurde. Unter diesen Persönlichkeiten finden sich auch viele bemerkenswerte Frauen, die in ihren jeweiligen Bereichen aussergewöhnliche Leistungen erbracht haben. Trotz ihrer beeindruckenden Errungenschaften sind leider viele dieser Frauen relativ unbekannt. In unserer Miniserie werden wir uns einige dieser bemerkenswerten Schweizer Frauen genauer ansehen und ihre Leistungen würdigen.
Professorin für Experimentalphysik, Institut für Quantenelektronik, ETH Zürich
Ursula Keller, Professorin für Experimentalphysik am Institut für Quantenelektronik der ETH Zürich, wurde als erste Frau 2018 mit dem Europäischen Erfinderpreis, 2020 mit der Goldmedaille der Internationalen Gesellschaft für Optik und Photonik (SPIE) und 2022 mit dem Marcel Benoist Preis ausgezeichnet. Zudem setzt sie sich dafür ein, dass Frauen den ihnen gebührenden Platz in der Wissenschaft einnehmen können. Sie ist eine der wenigen Frauen, die in diesem Bereich international anerkannt sind. Ihr Werdegang und ihre Leistungen sind beeindruckend und inspirierend zugleich.
Ursula Keller wurde 1959 in Zug geboren und studierte an der ETH Zürich Physik. Ihr Masterstudium sowie das Doktorat in angewandter Physik absolvierte sie an der Stanford University. Ab 1989 arbeitete sie in den AT&T Bell Labs in New Jersey. 1993 wurde sie zur ausserordentlichen und 1997 zur ordentlichen Professorin für Experimentalphysik an der ETH Zürich gewählt. Von 2010 bis 2022 war Ursula Keller Direktorin des vom SNF initiierten Forschungsprogramms NCCR MUST (Molecular Ultrafast Science and Technology). 2012 gründete sie zudem das ETH Women Professors Forum, das sie bis 2016 präsidierte.
"Forschung bedeutet, dass wir uns nicht mit dem Status quo zufrieden geben, sondern ständig nach neuen Erkenntnissen und Lösungen suchen müssen."
Prof. Dr. Ursula Keller, ETH Zürich, "Interview mit ETH Life", 07.02.2019
Für ihre Forschungsleistungen wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie 2018 vom Europäischen Patentamt als erste Frau den renommierten Europäischen Erfinderpreis für ihr Lebenswerk, 2020 die Goldmedaille der Internationalen Gesellschaft für Optik und Photonik (SPIE) und 2022 mit dem Marcel Benoist Preis, den renommiertesten Forschungspreis der Schweiz. 2021 wurde sie in die US-amerikanische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
Diese Auszeichnungen wurden ihr für eine eindrucksvolle Karriere zuteil. Mit der Entwicklung des ersten Verfahrens zur Herstellung von Ultrakurzpulslasern in den 1990er-Jahren hat die renommierte Physikerin den Einsatz der Lasertechnik im wahrsten Sinne des Wortes revolutioniert. Ursula Keller war damals gerade einmal 30 Jahre alt. Inzwischen ist das sogenannte SESAM-Konzept Industriestandard in der Elektronik, Automobilindustrie und medizinischen Diagnostik, aber auch in der Chirurgie. So zum Beispiel beim Schneiden von Materialien, in der optischen Kommunikation, bei der Produktion von Computern und Smartphones sowie in der Medizinaltechnik. Hierbei werden Laserblitze als Skalpell bei Augenoperationen eingesetzt.
Prof. Dr. Ursula Keller ist eine herausragende Wissenschaftlerin und eine inspirierende Persönlichkeit. Ihr Beitrag zur Laserphysik und Photonik ist von unschätzbarem Wert für den Technologiefortschritt.
Quellen: ETH Zürich, St. Galler Tagblatt, HOUSE OF SWITZERLAND
Head of Research – Ultrafast Laser Physics | ETH Zurich
ETH-Physikerin erhält bedeutendsten Schweizer Wissenschaftspreis (tagblatt.ch)
Ursula Keller hat das Licht am Ende des Lasers gesehen | House of Switzerland
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