Fakt ist: Die meisten Bewerbungen werden heutzutage digital verschickt. Einige Unternehmen nutzen daher ein sogenanntes «Applicant Tracking System» (ATS). Das ist ein Bewerbermanagement-Tool mit diversen Filterfunktionen. Damit können Mitarbeiter*innen von Personalabteilungen beispielsweise Kontaktdaten aus dem Lebenslauf auslesen lassen, aber auch Anschreiben auf bewerbungsrelevante Informationen prüfen lassen.
Das ATS scannt dafür die eingehenden Bewerbungsunterlagen auf sogenannte «Keywords», also auf Schlüsselqualifikationen oder auf andere Schlüsselworte aus der Stellenausschreibung. Ein Beispiel: Ein Bewerber kann eine gewünschte Sprache nicht sprechen, aber sie ist ein Kernkriterium für den Job. Dann kann das ATS das erkennen und ist sogar in der Lage, direkt automatisierte Absagen zu verschicken, falls das gewünscht ist.
Doch ein ATS kann keine Bewerbungen miteinander vergleichen und somit eine Wertung der Bewerbungsqualität vornehmen.
Einen Schritt weiter gehen sogenannte Scoring-KI, die als Programmerweiterungen in das ATS integriert werden können. Die KI kann damit eine Bewertung für Personalabteilungen vornehmen: Sie gibt mittels eines sogenannten «Fit Score» beispielsweise in den Kategorien A, B oder C an, wie gut der Kandidat auf die Stellenausschreibung passt.
Dafür überprüft die Scoring-KI nicht nur, wie gut die Bewerbung zu den Keywords der Stellenausschreibung und möglicherweise weiteren Parametern passt, die das Unternehmen für die Stelle definiert hat. Die Scoring-KI vergleicht auch ihre Ergebnisse für die verschiedenen Bewerbungen miteinander und nimmt danach die Einstufung in die verschiedenen Vorauswahl-Kategorien vor.
Diese Funktion kann nicht zuletzt Personalabteilungen in grossen Konzernen helfen. Denn dort sind oft sehr viele unterschiedliche Stellen zu besetzen: von der Logistik über Bürokräfte bis hin zu Fachexperten. Die Scoring-KI kann daher auch dabei unterstützen, Bewerbungen einer passenden offenen Stelle zuzuordnen, selbst wenn sich Kandidaten ursprünglich für eine andere Position interessiert haben.
Auch wenn schon vieles möglich ist und über künstliche Intelligenz viel geredet wird, wird sie in vielen Personalabteilungen offenbar noch eher zurückhaltend eingesetzt. Denn in Zeiten von Fachkräftemangel suchen Unternehmen teils händeringend nach Personal und brauchen daher keine zusätzlichen Filtersysteme, die die Auswahl weiter verknappen.
«Quereinsteiger mit einem unkonventionellen Lebenslauf würden in komplett systematisierten Abläufen verloren, weil die KI sie vermutlich aussortieren würde.»
Riccardo Greco, Personal-Chef bei Trusted Shops
KI können sich aber auch Bewerbende zu Nutze machen: Mit ChatGPT oder ähnlichen Diensten kann man sich Formulierungsvorschläge für ein Bewerbungsschreiben machen lassen oder sogar gleich das ganze Bewerbungsanschreiben generieren lassen. Man sollte es allerdings nur als Grundgerüst für die eigene Bearbeitung nutzen und mit persönlichen Infos ergänzen.
Dabei bekunden potenzielle neue Arbeitnehmende einem Unternehmen gegenüber nur begrenzt Loyalität und Identifikation. Gemäss dem aktuellen Randstad-Arbeitsbarometer 2023 kündigen 56 Prozent der Angestellten, wenn sie sich dem Unternehmen nicht zugehörig fühlen. Leadership-Coach Bianca-Janina Kux relativiert dies: «Die Firma wird weniger relevant, dafür gewinnt das Team, in welchem man arbeitet, an Wichtigkeit. Direkte Vorgesetzte werden so Botschafter des Unternehmens.»
Kux entwickelt seit sieben Jahren Teams in unterschiedlichsten Firmen von gross bis klein – sie weiss, wovon sie spricht. «Viele Unternehmen entwickeln ihre mittleren Kader nur dürftig weiter», führt Kux aus, «der Geschäftsführung ist oftmals nicht bewusst, dass ihren Abteilungsleitern und -leiterinnen eine Schlüsselrolle zufällt.» Sie, die seit Jahren mit stärkenbasierten Methoden innovativ eingebettet in die tägliche digitale Kommunikation Teams entwickelt, hat schon einiges zur Loyalität in Unternehmen beigetragen. Was ihre Teambegleitung-Reviews auch ein Jahr nach Abschluss der Projekte zeigen.
Dabei bekunden potenzielle neue Arbeitnehmende einem Unternehmen gegenüber nur begrenzt Loyalität und Identifikation. Gemäss dem aktuellen Randstad-Arbeitsbarometer 2023 kündigen 56 Prozent der Angestellten, wenn sie sich dem Unternehmen nicht zugehörig fühlen. Leadership-Coach Bianca-Janina Kux relativiert dies: «Die Firma wird weniger relevant, dafür gewinnt das Team, in welchem man arbeitet, an Wichtigkeit. Direkte Vorgesetzte werden so Botschafter des Unternehmens.»
Kux entwickelt seit sieben Jahren Teams in unterschiedlichsten Firmen von gross bis klein – sie weiss, wovon sie spricht. «Viele Unternehmen entwickeln ihre mittleren Kader nur dürftig weiter», führt Kux aus, «der Geschäftsführung ist oftmals nicht bewusst, dass ihren Abteilungsleitern und -leiterinnen eine Schlüsselrolle zufällt.» Sie, die seit Jahren mit stärkenbasierten Methoden innovativ eingebettet in die tägliche digitale Kommunikation Teams entwickelt, hat schon einiges zur Loyalität in Unternehmen beigetragen. Was ihre Teambegleitung-Reviews auch ein Jahr nach Abschluss der Projekte zeigen.
Ob neue Talente finden oder die bestehenden halten: «Jedes Unternehmen hat mit seinen Mitarbeitenden andere Aufgaben zu lösen», weiss Andreas Gross. Seien dies vermehrt Teilzeitangebote, Quer- oder Wiedereinstiegsprogramme, genügend Lernende oder die Herausforderung, aufgrund des Unternehmensstandorts die benötigten Fachkräfte zu finden. Deshalb gibt es keine One-Employer-Branding-Strategie, die für alle gleich gilt.
Gerade auch im Zusammenhang mit den aktuellen Entlassungen gilt, dass jede Trennung, ob vermehrte Entlassungen oder Einzelfälle, individuell mit den einzelnen Angestellten besprochen werden und ein – trotz allem – möglichst positives Erlebnis entsteht. Der Grund laut Gross: «Ein Arbeitgeberimage kann schnell leiden. Es kommt sicherlich der Tag, an dem man neue oder andere Fähigkeiten ins Unternehmen holen möchte, und dann ist ein Unternehmen gut beraten, wenn es sich auf sein gutes Image als Arbeitgeber beziehen kann.» Employer Branding startet mit kleinen Dingen im Alltag und geht bis zu gross angelegten Kampagnen weiter. Was aber laut dem Experten grundsätzlich gilt: «Employer Branding ist eine langfristige Angelegenheit und bedarf eines integrierten Ansatzes in der gesamten Mitarbeiter-Journey.»
Quelle: «ZDF», 2023
Wie setzen Schweizer Unternehmen KI im HR ein? Die Studie «Künstliche Intelligenz im HR» der FHNW (Fachhochschule Nordwestschweiz) zeigt, dass bereits mehr als 50% der Unternehmen im Bereich Personalbeschaffung KI-Anwendungen einsetzen. Hier geht's zur Studie.
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