Gemäss einer neuen Studie bleiben in der Schweiz knapp ein Drittel der Männer und knapp ein Viertel der Frauen nach der Pensionierung im Erwerbsleben tätig. Das entspricht rund 190'000 Menschen. Die meisten davon tun dies in einem Teilzeitpensum. Der Anteil der Menschen, die nach dem Referenzalter von 65 Jahren erwerbstätig sind, bleibt damit seit Jahren auf hohem Niveau stabil.
Einige arbeiten aus finanziellen Gründen weiter, um ihre knappe Rente aufzubessern. Bei vielen scheint die Motivation jedoch auch intrinsischer Natur zu sein: 70 Prozent gaben in der Studie an, dass sie weiterhin arbeiten, weil ihnen die Arbeit Freude macht. Im Idealfall ist Arbeit mehr als eine finanzielle Absicherung: Für viele ist Arbeit identitäts- und sinnstiftend, bringt gesellschaftliche Anerkennung und die Möglichkeit, Wissen und Erfahrung weiterzugeben.
«Der Wunsch, Wissen und Erfahrung weiterzugeben, kann ein wichtiger Motivator sein fürs Arbeiten im Pensionsalter.»
Wer schon vor dem Erreichen des Pensionsalters weiss, dass er oder sie gerne beim aktuellen Arbeitgeber weiterarbeiten möchte, sollte diesen Wunsch bestenfalls zwei bis drei Jahre im Voraus kommunizieren. Wissen alle Beteiligten frühzeitig Bescheid, kann die Absicht womöglich in die Nachfolgeplanung einbezogen werden. Bestenfalls überlegt man sich, welche Vorteile der Arbeitgeber aus der eigenen Weiterarbeit ziehen kann. Empfehlenswert ist auch, sich zu überlegen, in welcher Form, Funktion und Pensum man gerne weiterarbeiten möchte.
Ganz allgemein gilt: Je früher man sich für seine finanzielle Vorsorge interessiert, desto mehr Zeit hat man, optimierende Massnahmen zu ergreifen und allfälligen Erwerbsausfällen entgegenzuwirken. Wer das Pensionsalter bereits erreicht hat und neben dem Rentenbezug zusätzlich Geld verdient, muss mit mehr Steuern rechnen. Eine gleichzeitige Auflösung der dritten Säule wirkt sich ebenfalls negativ auf die Steuern aus. Durch einen möglichen Aufschub des Rentenbezugs kann dies etwas abgefedert werden. Diese Möglichkeit muss aber gut durchdacht sein. Es empfiehlt sich, sich von einer Fachperson beraten zu lassen.
«Es ist auch nicht verwerflich, die Pension ohne Arbeit zu geniessen und im Herbst des Lebens einen Gang zurückzuschalten.»
Nach dem Erreichen des Pensionsalters erwerbstätig zu bleiben, ist nicht für alle stimmig. Wer weiter im Berufsleben bleibt, verpasst dafür andere Freiheiten wie Reisen zu unternehmen, Zeit mit den Enkelkindern zu verbringen oder Hobbys nachzugehen. Wichtig ist ein bewusster Entscheid und die Beantwortung von Fragen wie: Will ich wirklich weiterarbeiten oder habe ich Angst, in ein Loch zu fallen? Ist es einfach Bequemlichkeit, keine Veränderungen erleben zu müssen oder bin ich wirklich motiviert, erwerbstätig zu bleiben?
Quelle: «SRF», 2024
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