Die Zürcher Kantonalbank gehörte 2019 zu den ersten Unternehmen, die das «Swiss LGBTI-Label» erworben haben. Es soll Unternehmen kennzeichnen, die sich für Angestellte einsetzen, die sich in ihrer sexuellen Ausrichtung von der Bevölkerungsmehrheit unterscheiden.
«Wir pflegen einen sehr respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander – unabhängig vom Geschlecht und der sexuellen Orientierung. Das schliess auch Menschen mit Beeinträchtigungen ein», sagt Ann-Kathrin Greutmann, Verantwortliche für Diversity & Inclusion bei der Zürcher Kantonalbank. «Das Label hat uns Schwung gegeben, diese Thematik besonders nochmals zu beleuchten.»
Beat Steinmann ist Leiter der Kontaktstelle des LGBTI-Labels, das inzwischen mehr als 70 Schweizer Unternehmen tragen. Das Label wurde von «Wybernet», dem lesbischen Business Netzwerk, und «Network», dem Netzwerk schwuler Führungskräfte, gegründet.
Wofür steht LGBTI?
Die englische Abkürzung steht für:
Lesbian (= lesbisch)
Gay (= schwul)
Bisexual (= bisexuell)
Trans (= transgender, transident)
Intersex (= intergeschlechtlich)
LGBTI vereint Menschen, die sich mit ihrer Identität oder sexuellen Orientierung nicht dem Grossteil der Gesellschaft zuordnen.
Um mit dem Label ausgezeichnet zu werden, sind 1500 Franken Gebühr für mittelgrosse Unternehmen von 15 bis 249 Personen fällig. Die Firma muss nachweisen, dass Toleranz und Gleichberechtigung bei ihr verankert sind – etwa anhand einer Gleichberechtigungs-Stelle, an die sich Angestellte wenden können.
Manch ein Unternehmen will mehr, als es leisten kann. Beat Steinmann sagt: «Von denjenigen, die wirklich einen Vertrag (Anm. d. Red: zur Prüfung der LGBTI-Freundlichkeit innerhalb der Firma) mit uns geschlossen haben, erhalten höchstens 15 Prozent das Label nicht.» Er findet das in Ordnung. Denn so wisse man immerhin, auf welches Ziel man hinarbeite.
Auch der Personalmanagement-Experte Matthias Mölleney schätzt, dass das Label Diskussionen anregt. Er gibt aber zu bedenken: «Labels haben immer das Problem, dass sie eine Momentaufnahme machen und dass sie Dinge messen können wie Instrumente, Prozesse oder Verfahren. Sie messen aber nicht die Haltung, die dahintersteht. Das ist aber das Wichtige.»
Aus diesem Grund muss das Label alle drei Jahre erneut beantragt werden. Um das «Relabelling» zu erhalten, muss das Unternehmen eine Verbesserung nachweisen können.
Quelle:
«SRF», Maja Helbling und Manuela Siegert
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