smart@work: Miniserie Powerfrauen - Johanna von Orléans
Heldinnen, die Geschichte geschrieben haben. Beruflich, menschlich, kulturell und politisch. Sie sind Vorbilder, Wegbereiterinnen und Ikonen. Damals wie heute.
Eine von Ihnen ist die Frau in Ritterrüstung, Jeanne d’Arc (im deutschen Sprachraum auch bekannt als «Johanna von Orléans»). Sie kämpfte während des Hundertjährigen Krieges für Frankreich gegen die englischen Besatzer.
In einem spektakulären Schlachtzug vertrieb sie die Engländer aus der besetzten Stadt Orléans und half, den Kriegsausgang zu Gunsten der Franzosen zu wenden. Nach ihrer Gefangennahme wurde sie von den Engländern zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. In Frankreich gilt sie als Nationalheldin und wurde 1920 von der römisch-katholischen Kirche heiliggesprochen.
Ihr Jahrhundert: 15. Jahrhundert
Lebenszeit: ca. 1412 - 1431
Beruf: Kriegerin, französische Nationalheldin und Heilige im römisch-katholischen Glauben
Herkunft: französische Bauerntochter aus dem Herzogtum Bar (Gebiet im heutigen Lothringen, Frankreich)
Lebenswerk: Befreiung des von Engländern belagerten Orléans
Fun Fact: Einige Historiker haben die These aufgestellt, dass die Jungfrau von Orléans in Wirklichkeit ein Mann gewesen sei und lediglich als Kriegslist der Franzosen diente. Jedoch konnte diese kontroverse Annahme bis heute nie beleget werden
Johanna von Orléans / Jeanne d'Arc
Werdegang und Lebenswerk (ca. 1412-1431)
Aus einfachen Verhältnissen: Johanna von Orléans wurde als Tochter einer wohlhabenden Bauernfamilie im Herzogtum Bar geboren. Das historische Territorium befand sich im heutigen Lothringen im Nordosten Frankreichs. Das genaue Geburtsdatum von Johanna ist nicht bekannt, wird aber auf das Jahr 1412 geschätzt, da sie kurz vor ihrer Hinrichtung angab, etwa 19 Jahre alt zu sein.
Kriegszeiten: Johanna wurde zur Zeit des Hundertjährigen Kriegs zwischen Frankreich und England geboren. Der Grund für den Konflikt: Der englische Thron beanspruchte aufgrund eines Erbanspruchs die französische Krone. Zu Lebzeiten von Johanna befanden sich mehrere Regionen Frankreichs in englischer Hand und Frankreich war kurz davor, den Krieg zu verlieren.
Visionen: Johanna behauptete bereits seit ihrem 13. Lebensjahr die Stimmen von Heiligen und Engel zu hören. Es sind diese Stimmen, die Johanna im Alter von rund 16 Jahren dazu aufrufen, den Stadthauptmann von Vaucouleurs aufzusuchen, damit dieser sie zum Thronfolger (frz. le dauphin) geleitet. Tatsächlich erhält sie die Audienz mit dem Dauphin und angehenden König von Frankreich, Karl VII. Sie schildert ihm, dass die Stimmen sie bitten, die Belagerung Orléans aufzuheben und den König zur Salbung und Krönung nach Reims zu führen. Nachdem drei Wochen lang die Glaubwürdigkeit von Johanna von Geistlichen geprüft und bestätigt wurde, beschliesst der Kronrat, eine Rüstung für sie anfertigen zu lassen und ihr ein kleines Heer erfahrener Soldaten zur Seite zu stellen. Mit dieser Truppe reitet Johanna Richtung Orléans, um die belagerte Stadt von den Engländern zu befreien.
«Euch Männern von England, die ihr kein Recht auf das Königreich Frankreich habt, befiehlt der König des Himmels durch mich, Johanna die Jungfrau, Eure Bastionen zu verlassen und in euer Land zurückzukehren. Wenn ihr das nicht tut, werde ich solch ein haihai (Kriegsgeschrei) erheben, dass man ewig daran denken wird.»
- Johanna von Orléans
Ihre Gefangennahme: Die Befreiung von Paris scheiterte allerdings aufgrund eines Verrats auf französischer Seite. Johann von Orléans wurde von den Burgundern gefangengenommen und an die Engländer verkauft. Die Engländer brachten sie daraufhin in die Stadt Rouen, Hauptstützpunkt der Engländer in Frankreich. Hier wurde der jungen Johanna sogleich der Prozess gemacht.
Urteil und Hinrichtung: Johanna von Orléans wurde vorgeworfen, Verbrechen gegen die göttliche Hoheit begangen zu haben, da sie behauptet hatte, himmlische Stimmen hätten sie dazu bewegt, für Frankreich zu kämpfen. Der langwierige Prozess dauerte mehrere Monate und schlussendlich wurde Johanna von Orléans in 12 von 67 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Einer davon lautete auf Mord. Als Frau wurde sie nicht als Soldatin anerkannt und so waren in den Augen des Gerichts alle Männer, welche auf dem Schlachtfeld von ihr besiegt wurden, Mordopfer. Das Urteil lautete: Tod auf dem Scheiterhaufen. Am 30. Mai 1431 wurde Johanna von Orléans, im Alter von nur 19 Jahren, bei lebendigem Leibe verbrannt. Ihre Geschichte ging allerdings nicht vergessen. Mit gestärkter Moral gelang es Karl VII die Engländer wieder aus Frankreich zu vertreiben. «Jeanne d’Arc» steht bis heute für französischen Nationalgeist und sie wird als Märtyrerin verehrt, die für ihr Land gestorben ist.
«Ein zwölfjähriges Kind, ein ganz junges Mädchen, die Stimme des Herzens und die Stimme des Himmels verwechselnd, verfolgt die – wenn man so will – sonderbare, unwahrscheinliche und törichte Idee, das umzusetzen, wozu die Männer nicht mehr in der Lage sind, nämlich, ihr Land zu retten.»
- Jules Michelet, franz. Nationalhistoriker
Bedeutung Ihres Beitrags
Frauen als Kämpferinnen: Johanna von Orléans ist eines der bekanntesten Beispiele in der Weltgeschichte, wenn es um Frauen als Kämpferinnen auf dem Schlachtfeld geht. Im mittelalterlichen Frankreich war es eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, dass eine Frau auf dem Schlachtfeld gemeinsam mit Männern kämpfen durfte. Dennoch gelang es Johanna von Orléans, den König zu überzeugen, sie kämpfen zu lassen und ihr ein Heer zur Seite zu stellen. Ihr kämpferisches Können bewies sie in vielen erfolgreichen Schlachten, wo sie trotz Verletzungen an vorderster Front mitkämpfte. Nach ihrer Gefangennahme blieb sie ihren Überzeugungen treu und wurde nach ihrem Tod zu einem Symbol des französischen Widerstandes.
Würdigung: Für ihre Errungenschaften sprach die katholische Kirche Jeanne d’Arc im Jahre 1920 heilig und vergab ihrer Taten offiziell. In Frankreich gilt sie als Märtyrerin, die zur Verteidigung ihres Landes gestorben ist. Noch heute wird sie gefeiert als Nationalheldin und Schlüsselfigur in der Geschichte Frankreichs.
Ausblick: Johanna von Orléans ist durch ihre Rolle als eine Heldin Frankreichs seit ihrem Tod eine populäre Figur in verschiedensten kulturellen Werken. Viele Künstler, Autoren, Filmemacher und Komponisten haben ihr Leben zum Thema ihrer Werke gemacht – so etwa auch Friedrich Schiller mit dem nach ihr benannten Theaterstück «Die Jungfrau von Orléans».
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