Schnell ist klar: Hinter der Nachricht stecken Kriminelle. Auf seiner Website macht Swissstaffing denn auch auf betrügerische Whatsapp-Nachrichten und Telefonanrufe aufmerksam, bei denen vorgetäuscht wird, dass im Namen des Arbeitgeberverbands Stellen vermittelt würden. Oft würden die Betrüger in Whatsapp-Nachrichten das gefälschte Logo von Swissstaffing verwenden. Doch der Verband stellt klar: «Swissstaffing vermittelt keine Stellen.»
Solche und ähnliche Betrugsmaschen sind keine Seltenheit. Auf Messenger-Diensten und Social-Media-Plattformen häufen sich die Varianten gefälschter Stellenangebote in jüngerer Zeit. Das bestätigt auch die Kantonspolizei Zürich. Allein seit Anfang September sind rund zwei Dutzend solcher Vorfälle gemeldet worden, wie der Mediensprecher Marc Besson sagt. «Wobei diese Meldungen aus der ganzen Schweiz stammen können.»
«Bei den uns gemeldeten Fällen ging es um Stellenangebote, bei denen die Jobinteressierten über eine App Reiseangebote und Reisepakete bewerten sollten»
Marc Besson, Kantonspolizei Zürich
Die Masche ist immer die gleiche: Die Betrüger kontaktieren ihre Opfer unaufgefordert über Messenger-Dienste wie Whatsapp und Telegram oder posten Stellenangebote auf Social Media. Oft geben sich die Kriminellen als Angestellte einer Firma aus, wobei sie auch die Namen tatsächlich existierender Unternehmen für ihre Zwecke missbrauchen.
Die Angebote klingen meist lukrativ: Für meist wenig Aufwand werden hohe Provisionen versprochen. «Bei den uns gemeldeten Fällen ging es um Stellenangebote, bei denen die Jobinteressierten über eine App Reiseangebote und Reisepakete bewerten sollten», sagt Besson von der Kantonspolizei Zürich. Opfer, die Interesse an den Jobs bekunden, werden angewiesen, sich auf den gefälschten Websites der Betrüger für ein Konto anzumelden. Die Opfer müssen dann ihre Nutzerkonten mit Geld aufladen, um die Reiseangebote zu prüfen und Vergütungen zu erhalten.
Am Anfang erhalten die Jobinteressierten auch tatsächlich noch entsprechende Provisionen. Doch um weitere Aufträge zu erhalten, muss immer mehr Geld aus der eigenen Tasche auf das Nutzerkonto geladen werden. Die Betrüger versprechen, dass der einbezahlte Betrag bei der angeblich späteren Entlöhnung zurückerstattet werde. Da die in Aussicht gestellte Entlöhnung die Kosten der Einzahlung bei weitem übersteigt, scheint sich das Modell für die Opfer vermeintlich zu lohnen. Doch letztlich erhalten sie weder die versprochenen Provisionen noch ihr einbezahltes Geld zurück.
Für die Betrogenen kommt das böse Erwachen spätestens dann, wenn sie sich den Lohn auszahlen wollen. In einem Blog-Beitrag des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) heisst es: «Um an das Geld zu gelangen, werden Gebühren verlangt – so lange, bis das Opfer merkt, dass es ein Betrug ist.» Denn genau wie die Plattform sei auch der Lohn fiktiv.
Die Kantonspolizei Zürich schätzt die beschriebenen Fälle als Vorschussbetrug ein, bei denen die Jobinteressierten finanziellen Schaden erleiden. Kommt es zu einer Anzeige, nimmt die Polizei Ermittlungen auf. «Aus taktischen Gründen können wir diese nicht weiter beschreiben», sagt der Sprecher Besson.
Quelle: Gian Andrea Marti, NZZ, 20.09.2023
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